Futopia Text:
Ich weiß absolut nicht, welche Partei ich wählen soll.
Keine kommt der Sicht meiner Dinge nahe. Ich kann keine Partei,
ohne Gewissenskonflikte wählen. Nicht wählen heißt aber auch, dass andere Parteien
oder Gruppierungen sich meiner nicht vorhandene Stimme bedienen.
Nun bin ich nicht nur mit der Politik, der Wirtschaft und dem Gesellschaftssystem
unzufrieden, sondern auch mit denen, die es hervorbringen.
Also, mit uns allen, dem Uns, meine Person miteingeschlossen.

Dieses zu schreiben, macht mich etwas zufriedener. Nicht, dass ich unbedingt
glaube, etwas verändern zu können, so gibt es doch die Möglichkeit, sich vorzustellen,
dass es möglich währe. Ich bin nur ein Tropfen, aber viele Tropfen ergeben einen Fluss
und der Fluss wird ein Ozean.

Mir kommt Futopia in den Sinn. Keine Partei, eher eine Bewegung. Ein freier Geist,
der sich noch nicht vollendet, auf den Weg macht, die Reise weiter anzutreten.
Die Reise auf dem Weg der Menschwerdung.
Wir müssen in der geistigen Evolution weiterkommen.
Eine gehaltlose Grundformel finden, für alle gültig, in die jeder seinen eigenen
Sinn hineinfüllen kann. Unter den Rahmenbedingungen eines Spieles, mit klaren Regeln.
Also, keine Partei.
Mir fällt der Vergleich mit der Computersprache Linux ein. Vorher gab es nur eine alles
beherrschende Sprache von Microsoft. Jeder, der mit Computern zu tun hatte, war in der
Gesellschaft von Microsoft und ihrer Computersprache. Es glich gewissermaßen
einem Diktat. Dieses vergleiche ich mal mit dem weltweiten Machtsystem.
Es ist eben nicht Microsoft gemeint, es ist mehr ein Vergleich.
Nun haben sich schlaue Köpfe gefunden, und haben unter bestimmten Regeln,
die für jeden im Internet zugängliche Computersprache Linux entwickelt,
die offen für alle ist und jedermann kann an der Entwicklung verbessernd mitwirken.
Nun stelle ich mir Futopia gewissermaßen wie Linux vor,
bloß eben auf einer anderen Ebene.

Schließen wir uns doch nicht aus der Entwicklung aus. Gehen wir endlich
aus dem Neandertal in das geistige Licht. Wir müssen aufhören, uns wie eine Horde
wilder Tiere zu benehmen. Wobei der Vergleich stark hinkt. Tiere sind perfekte Wesen.
Ein Hund ist ein Hund. Ein Affe ist ein Affe und ein Pferd ist ein Pferd.
Ein jedes benimmt sich seiner Art entsprechend. Nur der Mensch nicht.
Die Tiere handeln aus edlen Motiven, ohne persönlichen Hintergedanken.
Der Löwe reißt die Gazelle nicht, weil er böse ist, sondern es entspricht seiner Art.

Nun steht der Mensch an „höchster Stelle" in der Evolution, was heißen soll,
dass wir uns auf unseren Geist besinnen sollten. Doch der Mensch handelt
wider besseren Wissens und aus dieser schizophrenen Verrücktheit
resultiert eine unberechenbare Bösartigkeit.